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Präventive Beratung zu Hause, um im Alter lange zu Hause leben zu können – bevor etwas passiert ist.

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Pflegelandesrat Bernhard Tilg im Gespräch mit SeniorInnen. Foto: Land Tirol/Schwarz

Einen „präventiven Hausbesuch“ statteten diplomierte Pflegepersonen im Auftrag des Landes 345 SeniorInnen ab 70 Jahren in 13 der 62 Tiroler Sozial- und Gesundheitssprengel ab. „Dabei stand die Beratung und Information zur Unterstützung der Selbstversorgungs- und Selbstpflegekompetenz der Seniorinnen und Senioren im Vordergrund“, informiert Pflegelandesrat Bernhard Tilg über das Ergebnis der vom Institut vom Pflegewissenschaften der UMIT durchgeführten Studie.

Solche Hausbesuche verzögern das Eintreten von Pflegebedürftigkeit, schöpfen gesundheitsförderliche Potenziale aus und minimieren zugleich Gesundheitsrisiken wie Mangelernährung, Fehler bei der Medikamenteneinnahme oder Sturzfallen innerhalb der eigenen vier Wände.

Risiko: Leben alleine im hohen Alter

Die Hälfte der im Schnitt 83,5 Jahre alten 345 SeniorInnen lebte allein zu Hause, diese waren in der Regel verwitwete Frauen. Tendenziell standen hochbetagten Männern ihre Ehefrauen zur Seite. Die meisten Frauen hatten hingegen keine Helfer im Haushalt, wurden häufig von den eigenen Kindern unterstützt. „Diese Untersuchung unterstreicht, dass das Leben alleine im hohen Alter besonderen Risiken ausgesetzt ist, denen wir mit den präventiven Hausbesuchen vorbeugen können“, informiert LR Tilg.

Nicht selten: Sturz in der eigenen Wohnung

So zeigte sich großer Beratungsbedarf im Zusammenhang mit Defiziten bei der motorischen Leistungsfähigkeit in Form von Gangunsicherheit und Schwierigkeiten beim Treppensteigen. Rund 50 Prozent der Befragten gaben an, im letzten Jahr mindestens einmal zu Sturz gekommen zu sein. Jeder dritte dieser Unfälle passierte in der eigenen Wohnung. Neben den Informationen über sicheres Wohnen stand das Thema Pflegegeld im Vordergrund. Aufgefallen sind 21 Personen, die trotz hoher evidenter Defizite noch überhaupt kein Pflegegeld bezogen haben.

„Um den Menschen im hohen Alter die selbstständige Lebensführung in den eigenen vier Wänden so lange wie nur möglich zu gewährleisten, plant das Land den präventiven Hausbesuch noch heuer in den Leistungskatalog der Sozialsprengel aufzunehmen“, kündigt LR Tilg dieses kostenlose und freiwillige Angebot für SeniorInnen an. Auf Wunsch wird dann eine diplomierte Pflegeperson ins Haus kommen und individuell im Hinblick auf die jeweiligen Bedürfnisse beraten.

Link zum Thema Sicheres Wohnen:  http://www.sicheres-tirol.com/bau_sich-wohnen.html  

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