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Logo Österreichisches Rotes KreuzDie Lebenserwartung ist allein im vergangenen Jahrhundert um 30 Jahre gestiegen – eine positive Entwicklung, die allerdings gleichzeitig auch eine steigende Anzahl an pflege- und betreuungsbedürftigen Menschen bedeutet. „Unsere derzeitige Pflegelandschaft ist für die Folgen der demografischen Entwicklung bei weitem nicht gerüstet“, sagt Werner Kerschbaum, Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes. „Wir brauchen mehr Menschen, die im Bereich der Pflege tätig sein wollen. Dafür ist es notwendig, den Pflegeberuf attraktiver zu gestalten.“ Dabei gehe es unter anderem darum, die Arbeitsbedingungen in der Langzeitpflege zu verbessern, die Ausbildung zu reformieren und um eine generell größere Wertschätzung in der Gesellschaft für Pflegende.

Als besonders erfreulich bewertet das Rote Kreuz den aktuellen Entwurf zur Novelle des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes, das eine Erweiterung der Kompetenzen der diplomierten Pflegekräfte vorsieht. „Mit dieser Novelle wird eine gesetzliche Regelung geschaffen, die es diplomierten Pflegepersonen erlaubt, pflegende Angehörige in medizinischen Aufgaben anzuleiten. Bis dato ist dies ausschließlich Ärzten vorbehalten, was unserer Erfahrung nach an der Praxis vorbeigeht“, so Kerschbaum. Darüber hinaus benötigen diplomierte Pflegekräfte auch Kompetenzen und Berechtigungen, um Heilbehelfe, Hilfsmittel und ausgewählte Arzneimittel sowie Verbandsstoffe verordnen zu können. Um dem sich verändernden Pflegebedarf gerecht zu werden, braucht es auch eine Aufwertung des Berufs der Pflegehilfe. Diese sollte zukünftig als Pflegeassistenz ein erweitertes Tätigkeitsfeld bekommen. Die fachlichen Kompetenzen von allen Pflegekräften müssen sich in den Gesetzen und Verordnungen widerspiegeln. Mehr als 8.000 Rotkreuz-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 5.500 freiwillig, engagieren sich in der mobilen Pflege und Betreuung. Sie leisten mehr als 1,5 Millionen Einsatzstunden pro Jahr.

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