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Pflegesymposium des Landes in Zirl: Bgm Thomas Öfner, Zirl, GRin Renate Krammer-Stark, Innsbruck, LR Bernhard Tilg, Bgm Rudi Puecher, Tiroler Gemeindeverband (v.li.) Foto: Land Tirol/Schwarz

Die Herausforderung, aber auch Chance der Vernetzung zwischen den beiden Bereichen der Gesundheit und Pflege, so lautete das Thema: Im bis auf den letzten Platz gefüllten Veranstaltungszentrum Zirl begrüßte heute, Donnerstag, LR Bernhard Tilg gemeinsam mit GRin Renate Krammer-Stark als Vertreterin der Stadt Innsbruck und Bgm Rudi Puecher vom Tiroler Gemeindeverband die TeilnehmerInnen eines Pflegesymposiums des Landes. VertreterInnen von Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen sowie Gemeinden waren aus ganz Tirol gekommen.

„Den Handlungsbedarf dokumentiert allein die aktuelle Statistik: Im Jahr 2034 beträgt die Lebenserwartung der Frauen in Tirol mit 88,1 Jahren über drei Jahre mehr als heute. Der Anteil an hochbetagten Personen, die 85 Jahre und älter sind, wird in Tirol bis 2034 um 83 Prozent zunehmen. Mit dem Pflegeplan 2012 bis 2022 hat das Land gemeinsam mit den Gemeinden rechtzeitig auf die Herausforderung einer älter werdenden Gesellschaft reagiert. Die Pflege wird in Tirol auf allen Ebenen ausgebaut und weiterentwickelt. Einen wichtigen Faktor dafür bildet die abgestimmte, fächerübergreifende Vernetzung der jeweiligen Leistungen in Pflege und Medizin. Derartige integrierte Versorgungsmodelle bewähren sich bereits bestens in Tirol und werden ausgebaut“, sagte der Gesundheits- und Pflegelandesrat.

Übergangspflege Schwaz

In Tirol funktionieren schon mehrere Ansätze, wie pflegerische und medizinische Leistungen ideal aufeinander abgestimmt werden können. Ein Beispiel ist die Übergangspflege in spezialisierten Pflegeeinrichtungen mit Anbindung an ein Krankenhaus. Auf diese Weise wird etwa in Schwaz der anfänglich höhere Pflegebedarf der aus der medizinischen Behandlung entlassenen PatientInnen seit 2012 sichergestellt. Ziel ist die bestmögliche Überführung dieser Menschen in die Pflege zu Hause oder in ein Wohn- und Pflegeheim . „Einrichtungen der Übergangspflege sollen in Zukunft in jeder Versorgungsregion in Tirol zur Verfügung stehen“, so LR Tilg.

Schwerstkranke zu Hause

Die flächendeckende Betreuung schwerstkranker Menschen ist ein weiteres vordringliches Ziel des Tiroler Pflegeplans. Palliative Betreuung zu Hause unterstützt die Pflege in der gewohnten Umgebung und entlastet die Familie. Das neue Paket der Integrierten Palliativbetreuung bietet palliativ-medizinische Hauskrankenpflege, zusätzlich pflegerische Nachtbereitschaften und ärztliche Hausbesuche. „Dies geschieht auf der Grundlage einer abgestimmten ärztlichen sowie pflegerischen Koordination“, berichtet LR Tilg über dieses Angebot, welches bereits in vier Tiroler Bezirken ermöglicht wird

Teamleistung beim Schlaganfallpfad

Hand in Hand arbeiten Pflege und Gesundheit auch beim international höchst renommierten Tiroler Schlaganfallpfad. Durch die perfekt abgestimmten Abläufe dieses Programms können in Tirol mehr SchlaganfallpatientInnen mit der Erfolg versprechenden Thrombolysetherapie in Tirol als anderswo in Europa oder Nordamerika behandelt werden. Dies wird durch eine einzigartige Teamleistung aller im Schlaganfall-Netzwerk Beteiligten ermöglicht. „Der Tiroler Schlaganfallpfad legt seit 2009 die Diagnose- und Behandlungsabläufe vom Akutereignis, über die Versorgung außerhalb der Krankenanstalten, die Betreuung im Krankenhaus bis hin zur ambulanten Rehabilitation fest“, erläutert LR Tilg. „Ich fühle mich dem Strukturplan Pflege 2012-2022 des Landes verpflichtet, um den Tirolerinnen und Tirolern auch in Zukunft ein würdevolles, möglichst selbstständiges Leben bis ins hohe Alter zu gewährleisten“, erläutert Bernhard Tilg: „Die Vernetzung von Medizin und Pflege ist dafür ein wichtiger Baustein.“

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