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Sozial-, Kinder und Jugendhilfebericht 2013/2014 dokumentiert Angebote und Leistungen des Landes

Soziallandesrätin Christine Baur. Foto: Land Tirol/Berger

Soziallandesrätin Christine Baur. Foto: Land Tirol/Berger

„Der soziale Zusammenhalt in unserer Gesellschaft war und ist die Grundlage für ein friedliches Miteinander. Wir sind stolz darauf, für von Armut betroffene Menschen, Obdachlose, suchtkranke Menschen, Flüchtlinge und Menschen mit Behinderungen da zu sein und ihnen ein soziales Netz zu bieten“, betont Soziallandesrätin Christine Baur.

Einen Überblick über die Leistungen des Landes gibt der Sozial-, Kinder- und Jugendhilfebericht, der alle zwei Jahre erstellt wird. Auf rund 230 Seiten werden die Angebote, Leistungen und Aktivitäten der Abteilungen Soziales sowie Kinder- und Jugendhilfe aus den Jahren 2013/2014 dokumentiert.

„Sinn und Zweck der Leistungen ist es, den Menschen eine vorübergehende Hilfe zukommen zu lassen. Diese soll ihnen die Teilhabe an der Gesellschaft ermöglichen“, stellt LRin Baur klar. „Sie haben ein Recht auf Partizipation.“

BezieherInnenkreis wird größer

In der Behindertenhilfe kam es gegenüber 2010 zu einer Steigerung der LeistungsempfängerInnen um über sieben Prozent auf 9.672 Personen. Bei der Sicherstellung und Verbesserung der Leistungen und Angebotsstruktur liegt der Fokus auf „mobil vor stationär“. Weiters wird ein Augenmerk auf der Barrierefreiheit von Einrichtungen gelegt. „Im Vordergrund stehen die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention und die Rechte von Menschen mit Behinderungen“, so LRin Baur.

Insgesamt 15.220 Personen bezogen im Jahr 2014 in Tirol Mindestsicherung – das ist eine Steigerung von über 32 Prozent gegenüber 2010. Hinzu kommen noch insgesamt 15.113 bewilligte Anträge beim Mindestsicherungsfonds, dem Tiroler Hilfswerk und für den Heizkostenzuschuss. In der Suchthilfe wurden 2014 insgesamt 486 Personen unterstützt, der Jahresdurchschnitt von Flüchtlingen in Grundversorgung erhöhte sich von1.492 im Jahr 2010 auf 1.713 im Jahr 2014.

Den Grund für die Steigerung bei den Zahlen unterstützter Personen sieht Tirols Soziallandesrätin nicht zuletzt in der demografischen Entwicklung: „Die drei großen Herausforderungen betreffen das zunehmende Stadt-/Land-Gefälle in Tirol, die steigenden Arbeitslosenzahlen und die größere Zahl der Flüchtlinge im EU-Raum. Es ist unsere Aufgabe, im Zuge dieses gesellschaftlichen Wandels ein starkes Auffangnetz zu knüpfen, das mit den Herausforderungen mitwächst“, stellt LRin Baur klar.

Sozialbereich ist einer der größten Arbeitgeber

In Summe werden im Pflege-, Betreuungs- und Behindertenbereich mehr als 11.900 Personen beschäftigt. Allein in der Behindertenhilfe sind 4.549 Betreuungs- und Funktionskräfte tätig. „Damit bildet der Sozialbereich einen bedeutenden und wachsenden Arbeitsmarkt für Berufe mit hoher Qualifikation und gesellschaftlicher Anerkennung“, zeigt LRin Baur auf. Da die mehr als 250 Einrichtungen auf ganz Tirol verteilt sind, wird auch der ländliche Raum gestärkt, zumal ein Großteil der aufgewendeten Mittel direkt in den Regionen wirtschaftlich wirksam wird.

Steigende Fallzahlen bei Kinder- und Jugendhilfe

Die Aufgaben der Kinder- und Jugendhilfe steigen stetig. Das zeigen die Fallzahlen, die sich mit Stichtag 31.12. von knapp 2.475 im Jahr 2010 auf rund 2.886 im Jahr 2014 erhöht haben. Zu den Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe zählen die Unterstützung der Erziehung, die Volle Erziehung sowie die Pflegekinder. 14 Soziale Dienste und ambulante Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe unterstützen (werdende) Eltern, Kinder und Jugendliche bei der Alltagsbewältigung bzw. bei Krisensituationen. Darüber hinaus gibt es in Tirol mit dem Landeskinderheim Axams und dem Sozialpädagogischen Zentrum St. Martin in Schwaz zwei vom Land geführte Sozialpädagogische Einrichtungen, die Minderjährige in stationären und teilstationären Angeboten betreuen. Diese Leistung wird ergänzt durch 23 private Träger, die sich um Kinder und Jugendliche im Rahmen der Vollen Erziehung kümmern. Weiters lebten mit Stichtag 31.12.2014 in Tirol 225 Minderjährige in Pflegefamilien.

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