sobup.at

Wunsch nach den eigenen vier Wänden – Bewohner erhalten mehr Privatsphäre

Foto: Lebenshilfe Tirol

„Neue Wände, neue Türen, neue Ruhe“ Roswitha Rief, Regionalsprecherin für Wohnen. Foto: Lebenshilfe Tirol

REUTTE Nach einer längeren Planungsphase startete im Wohnhaus der Lebenshilfe heuer ein Umbau, der den BewohnerInnen mehr Privatsphäre bietet. „Bei einer Befragung konnten wir uns genau überlegen, wie und mit wem wir zusammenwohnen möchten.“, erklärt Wohnhaus-Sprecherin Roswitha Rief und bringt die Wünsche der Mitbewohner auf den Punkt: „Wenn der Umbau fertig ist, wird das für alle super. Das find ich gut!“ Sie und die anderen neun Bewohner freuen sich schon auf die Fertigstellung im Februar 2018. Statt in großen Wohngemeinschaften zu fünft, leben dann jeweils ein bis drei Personen in Garconnieren mit eigenen Küchen und Sanitärräumen.

„Ich wohne dann zu zweit mit Walter zusammen, das passt für uns beide“, beschreibt Roswitha Rief die neue Wohnsituation.

„Menschen die ihre Wohnform selber wählen, sind weniger Konflikten ausgesetzt und übernehmen in ihren eigenen vier Wände mehr Verantwortung“, erklärt Marion Grasneg von der Lebenshilfe Reutte. „Wenn wir die offenen Strukturen und Gemeinschaftsräume in kleine Wohnungen verwandeln, verwirklichen wir einen langjährigen Wunsch der Bewohner – und das neue Tiroler Teilhabegesetzt, welches eine private Lebensgestaltung und Selbständigkeit ermöglichen will.“

Wer mich besucht, bestimme ich – Menschenrecht auf Privatsphäre – Wohnen wie andere auch

Im Wohnhaus der Lebenshilfe Breitenwang erhielten die Bewohner schon 2014 Wohnbereiche mit getrennten Zugang. „Damit gehörten Konflikte und Rückzugsverhalten schlagartig der Vergangenheit an“, erinnern sich die Verantwortlichen. Seither folgten mehrere Wohnhäuser dem Vorbild mit verkleinerten Wohneinheiten.
Neuere Projekte ermöglichen es Menschen künftig auch, im öffentlichen Wohnbau Tür an Tür mit anderen zu wohnen. Dienstzimmer im Wohnblock sichern eine 24-Stunden Unterstützung vor Ort.

Categories: Aktuelles