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Kinder- und Jugendanwältin Elisabeth Harasser präsentierte ihren Tätigkeitsbericht gemeinsam mit LRin Christine Baur und Kija-Botschafterin Johanna Jaufer sowie dem kija-Maskottchen Fridolin, dem Wächter der Schatztruhe mit den Kinderrechten. Foto: Land Tirol

Die Kinder- und Jugendanwaltschaft (Kija) wird nun auch zur Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche, die außerhalb ihrer Familie in sozialpädagogischen Einrichtungen untergebracht sind. Dem zusätzlichen Tätigkeitsfeld liegt seit Dezember 2013 das neue Tiroler Kinder- und Jugendhilfegesetz zugrunde. Die Kinder und Jugendlichen haben so die Möglichkeit, mit Menschen außerhalb der Einrichtungen über Probleme zu sprechen. „Als weisungsfreie Ombudsstelle können wir die Funktion einer externen Vertrauensperson sehr gut erfüllen“, erläutert Elisabeth Harasser.

Gerade in den letzten Jahren konnten zahlreichen Missbrauchsskandale in Einrichtungen der ehemaligen Fürsorgeerziehung aufgedeckt werden – nicht zuletzt auch aufgrund der mutigen Betroffenen. „Viele ehemalige Heimopfer verzweifelten vor allem auch deshalb, weil sie mit niemandem außerhalb ihrer Einrichtung reden konnten. Die Folge war, dass der oft systematische Missbrauch vertuscht wurde,“ so die Tiroler Kinder- und Jugendanwältin Harasser.

Team wird aufgestockt

„Damit die  Kinder- und Jugendanwaltschaft diese neue, zusätzliche Aufgabe in der Prävention auch entsprechend erfüllen kann, wird das Team noch heuer um eine Mitarbeiterin oder einen Mitarbeiter aufgestockt“,  kündigt Soziallandesrätin Christine Baur an.

Gesucht: Kija-BotschafterInnen

Der direkte Kontakt zu Kindern und Jugendlichen wird generell großgeschrieben: Sogenannte Kija-BotschafterInnen informieren in Schulen und Kindergärten über Jugendschutz und Kinderrechte. Auf diese Weise wurden in den vergangenen beiden Jahren 10.000 junge Menschen in Tirol erreicht. Diese BotschafterInnen sind Studierende, die sich gegen eine kleine Entschädigung auf diesem Gebiet engagieren. „Auch Burschen sind herzlich eingeladen, unsere Arbeit durch solche Unterrichtseinheiten in den Schulen zu unterstützen“, freut sich Elisabeth Harasser auf Anmeldungen. Derzeit sind nur junge Frauen als Kija-Botschafterinnen tätig.

Rechte der Kinder und Jugendlichen auf einen Klick

Damit die Kija Kinde rund Jugendliche erreicht, muss sie sich freilich auch mit den neuen Kommunikationsformen auseinandersetzen. Deshalb steht mittlerweile ein Kija-App zur Verfügung: Sie klärt Kinder und Jugendliche über ihre Rechte auf, und gibt Auskunft darüber, was man darf – oder was man nicht darf  – all das bringt man mit einem Klick in Erfahrung.

Info:  www.kija-tirol.at    

Statistik der Kinder- und Jugendanwaltschaft Tirol

2012:
2.408 Kontaktaufnahmen, davon 49 % telefonisch, 33 % per E-Mail, 14 % persönlich, 4 % schriftlich (darunter 133 als damalige Opferschutz-Anlaufstelle, mittlerweile ist diese Anlaufstelle für ehemalige Heimkinder bei der Landesabteilung Kinder- und Jugendhilfe angesiedelt)
2013:
2.647 Kontaktaufnahmen, davon 47 % telefonisch, 30 % per E-Mail, 22 % persönlich, 1 % schriftlich. Der Großteil der KlientInnen ist zwischen 15 und 18 Jahre alt, gefolgt von der Gruppe der 11- bis 14-Jährigen.

Das Geschlechterverhältnis zeigt sich ausgewogen: Nur unwesentlich mehr Mädchen als Burschen scheinen in der Statistik der Kija Tirol auf.

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