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„Der Zuwachs beträgt für die vergangenen fünf Jahre 45 Prozent“, verweist Pflegelandesrat Bernhard Tilg auf im Jahr 2015 landesweit 910.000 gegenüber 629.000 Stunden im Jahr 2010 geleistete Stunden. In Anspruch nahmen diese Unterstützung in den eigenen vier Wänden 11.134 pflegebedürftige TirolerInnen. 2010 waren es 8.300 Personen, also 34 Prozent weniger. Die häusliche Pflege wird von den 62 Sozial- und Gesundheitssprengeln und fünf Vereinen in Innsbruck, darunter die Innsbrucker Sozialen Dienste ISD, geleistet. „Diese Zahlen bestätigen die Wirksamkeit der Tiroler Pflegeoffensive, mit der bis 2022 das Angebot der Mobilen Dienste weiter auf 1,075 Millionen Stunden gesteigert wird“, fasst LR Tilg zusammen.

„Nahezu alle Betroffenen wünschen sich, ihren Lebensabend möglichst lange in der eigenen Wohnung verbringen zu können. Der Ausbau dieser Pflege zu Hause ist gemäß dem Motto ‚mobil vor stationär‘ die Leitlinie des Landes im Strukturplan Pflege 2012-2022“, erläutert LR Tilg. Der Pflegeplan sichert zugleich die gemeinsame Finanzierbarkeit dieser Maßnahmen durch Land, Stadt Innsbruck und Gemeinden. So betragen die Gesamtkosten für die mobile Pflege in Tirol 2015 rund 43 Millionen Euro: Davon übernehmen das Land 20,5 Millionen Euro, die Tiroler Gemeinden elf Millionen Euro und die KlientInnen mittels Selbstbehalt über zehn Millionen Euro. Im Jahr 2010 betrug der Gesamtaufwand noch 26 Millionen Euro.

Innerhalb der einzelnen Leistungen verzeichnet die seit 2012 angebotene mobile psychiatrische Pflege eine stark steigende Tendenz: Menschen mit psychiatrischen und neurologischen Krankheiten werden bei der Bewältigung des gewohnten Alltags unterstützt. „Durch die älter werdende Gesellschaft nehmen Alterserkrankungen wie Alzheimer zu – auch diese mobile Pflege entlastet die pflegenden Angehörigen. Somit erstreckt sich ein komplexes Versorgungsnetz für die häusliche Pflege flächendeckend über ganz Tirol, das weiter ausgebaut wird“, schließt Pflegelandesrat Tilg.

Infobox: Mobile Pflege in Tirol

Betreute Personen 2010: 8.322
Betreute Personen 2015: 11.134
Leistungsstunden 2010 insgesamt: 629.000
Leistungsstunden 2015 insgesamt: 909.000
Leistungsstunden Mobile psychiatrische Pflege 2015: 49.698

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