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Die richtigen Hilfsmittel: Ob das Programm Zoomtext, Bildschirmauslesegerät, Sprachausgabe oder Braillezeile, das Team von sehensWert erarbeitet mit den KlientInnen gemeinsam die bestmöglichen Hilfsmittel für den Arbeitsalltag. Foto: BSVT

Der Weg ins Berufsleben ist für blinde und sehbehinderte Menschen mit Herausforderungen verbunden. Diese zu meistern, dabei unterstützt das Projekt sehensWert des Blinden- und Sehbehindertenverbands Tirol. Im Jahr 2014 wurden 122 Klientinnen und Klienten in Nord- und Osttirol betreut, das sind rund um die Hälfte mehr 2013. „Die am schwersten zu überwindenden Barrieren bestehen leider nach wie vor im Kopf vieler Personalverantwortlicher“, resümiert Projektverantwortliche Mag. Carmen Natter.

Viele sind gut ausgebildet, kennen ihre Kompetenzen und Grenzen und wissen genau, welches Hilfsmittel sie benötigen und welche Strategie sie anwenden müssen, damit sie bestmöglich arbeiten können. Blinde und sehbehinderte Menschen werden durch das Projekt sehensWert. – Berufsorientierung und Berufsqualifizierung für blinde und sehbehinderte Menschen – auf das Arbeitsleben vorbereite. Sie werden vom Projektteam zur „Fachkraft in eigener Sache“ ausgebildet. Egal, ob es junge Menschen sind, die zum ersten Mal arbeiten oder ob es ältere Menschen sind, die bereits gearbeitet haben, die aber ihr Augenlicht verloren oder zumindest einen Großteil davon eingebüßt haben. Um den Anforderungen am Arbeitsmarkt gerecht zu werden, müssen die Betroffenen Hilfsmittel und Kompensationsstrategien kennen.

Hilfsmittel und Kompensationsstrategien unerlässlich

Das sehensWert-Projektteam klärt in einem ersten Gespräch das Sehvermögen der Klientin/des Klienten ab und gibt sozialrechtliche Beratung. In einem nächsten Schritt wird die optimale Arbeitsplatzausstattung gemeinsam erarbeitet. In einem Arbeitstraining werden Arbeitsabläufe analysiert, sodass die Klientin/der Klient wertvolles Feedback für den Arbeitsalltag mitnehmen kann. „Wir lernen über das Projekt sehensWert Menschen mit tollen Fähigkeiten kennen, die motiviert sind, zu arbeiten. Umso bedrückender ist es zu beobachten, dass vor allem berufliche Neueinsteiger zunehmend Schwierigkeiten haben, einen Arbeitsplatz zu finden. So konnte zum Beispiel keine unserer Praktikantinnen und keiner unserer Praktikanten von 2014 eine Lehrstelle finden. Wir hoffen sehr, dass sich die Einstellung der Personalverantwortlichen diesbezüglich zum Positiven hin ändert.“

Fakten:

– sehensWert -Beratung wird vom Blinden- und Sehbhindertenverband Tirol angeboten. Mehr unter: bsvt.at

– Das Projekt sehensWert – Berufsorientierung und –qualifizierung für blinde und sehbehinderte Menschen in Tirol existiert seit 2008.

– Das Projekt wird finanziert aus Mitteln der Beschäftigungsoffensive der Österreichischen Bundesregierung für Menschen mit Behinderung.

– Berufe blinder und sehbehinderter Menschen: MasseurIn, TelefonistIn, klassische Büroberufe, JuristIn und TierpflegerIn

 

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