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Von der Elementarpädagogik bis zum Ende der Schulpflicht

Foto: Land Tirol/Pidner

Erarbeiteten gemeinsam das Grundlagenpapier zur Entwicklung eines Leitbildes zur inklusiven Bildung in Tirol: Bildungslandesrätin Beate Palfrader (Mitte) mit (v.li) LSI Werner Mayr, PSI Elisabeth Bachler, LSI Ingrid Handle, Roland Astl (Landeskoordinator für Pädagogische Beratungszentren), Peter Lanser (Direktor Allgemeine Sonderschule und Sonderpädagogisches Zentrum Zams) und Alexander Heiss (Abteilung Bildung, Land Tirol). Christian Schmid-Waldmann (hinten) von b-motion moderierte die Veranstaltung im Landhaus. Foto: Land Tirol/Pidner

Gleicher Bildungszugang für alle – dazu bekennt sich die Tiroler Landesregierung nicht nur in ihrem Arbeitsübereinkommen, sondern sie setzt auch konkrete Schritte. Um die inklusive Bildung in Tirol aktiv weiterzuentwickeln, fand auf Initiative von LRin Beate Palfrader diese Woche, Donnerstag und Freitag, eine Konferenz im Landhaus statt. 100 Lehrpersonen, Betroffene, ElternvertreterInnen sowie VertreterInnen der Schulaufsicht, des Landes, der Gemeinden, von außerschulischen Organisationen und des Bundes brachten dabei ihre Expertise ein. Das Themenspektrum reichte von der Erstellung eines Handbuches über die Barrierefreiheit von Schulen bis hin zu bewusstseinsbildenden Maßnahmen. Die Bildungslandesrätin stellte zudem ein Grundlagenpapier zur Entwicklung eines Leitbildes zur inklusiven Bildung in Tirol vor.

„Inklusive Bildung erkennt die Unterschiedlichkeit und Vielfalt von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen als Potenzial und bietet Raum für individuelle Entfaltung. Ziel ist es, allen Kindern optimale Bildungsmöglichkeiten und dieselben Bildungschancen zu bieten“, betont LRin Palfrader. Konkrete Schritte wurden bereits gesetzt. Als Beispiel nennt die Bildungslandesrätin die Pädagogischen Beratungszentren, die den sonderpädagogischen Förderbedarf (SPF) eines Kindes feststellen, Eltern gezielt beraten und bei der schulischen Integration unterstützen. Der ersten Serviceeinrichtung in Landeck folgen derzeit vier weitere in Imst, Kitzbühel, Kufstein und Schwaz. Ab dem Schuljahr 2016/2017 soll es die Zentren in allen Bildungsregionen des Landes geben.

Den Pädagogischen Beratungszentren zugeteilt sind BeratungslehrerInnen, die über Zusatzqualifikationen in den Bereichen Verhaltensauffälligkeit, Entwicklungsverzögerung sowie Lernschwäche, Hör- und Sehschädigung verfügen und SchülerInnen bereits seit vielen Jahren individuelle Unterstützung bieten. „Mit circa 50 Planstellen werden mehr als 3.500 Kinder erreicht“, informiert LRin Palfrader. Mehr Geld vom Bund brauche es hingegen in der Sonderpädagogik. Der Anteil der Kinder mit SPF liegt in Tirol derzeit nämlich bei 4,3 Prozent, der Bund geht bei der Finanzierung aber von 2,7 Prozent aus. Das Land Tirol stellt daher die Mittel für 100 zusätzliche SonderpädagogInnen seit Jahren aus dem Landesbudget bereit.

Zahlen und Fakten:

Schuljahr 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16
SchülerInnen in Pflichtschulen 53.355 52.379 52.023 51.355 51.503
SchülerInnen in Sonderschulen 1.263 1.208 1.166 1.138 1.104
Anteil SonderschülerInnen 2,4% 2,3% 2,2% 2,2% 2,1%
SchülerInnen mit SPF in VS/NMS/PTS 965 966 1.041 1.100 1.114
Summe SPF 2.228 2.174 2.207 2.238 2.218
Inklusionsanteil 43,3% 44,4% 47,2% 49,2% 50,2%
SPF Anteil 4,2% 4,2% 4,2% 4,4% 4,3%

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