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Foto: Haus St. Josef am Inn

(v.l.n.r.) Simon Meinschad (Geschäftsführer Hollu), Monika Schlögl (Ehrenamt Haus St. Josef am Inn), Dr. Christian Juranek (Geschäftsführer Haus St. Josef am Inn), Hilda Abdel–Malak und Dagmar Asch (beide Haus St. Josef am Inn) und LR DI Gabriele Fischer (Die Grünen) bei der feierlichen Preisverleihung auf der Dachterrasse im Haus St. Josef am Inn. Foto: Haus St. Josef am Inn

Die Lehr- und Lernwäscherei vom Haus St. Josef am Inn wurde bei dem österreichweiten „Klasse-Wäsche-Wettbewerb“ mit dem 1. Platz ausgezeichnet. Der Bewerb wird auf Bundesebene für Hotels, Alten- und Pflegeheime durchgeführt, die eine hauseigene Wäscherei für ihre Bewohner oder Gäste betreiben. In Kooperation mit der Tiroler Lebenshilfe gibt das Haus St. Josef am Inn dabei Menschen mit besonderen Bedürfnissen eine Arbeitsstelle und die Chance auf Integration und Eingliederung in einen strukturierten Tagesablauf. Mit diesem Projekt kann sich das Innsbrucker Heim einmal mehr als Vorreiter für innovative Ideen im Pflegebereich beweisen und übernimmt damit eine Vorbildfunktion für andere Einrichtungen. Der Preis wurde am Montag, den 16. Juni 2014, im Haus St. Josef am Inn feierlich entgegengenommen.

Eine rundum saubere Sache

Dass eine funktionierende Wäscheversorgung für Heimbewohner mit der Integration von Menschen mit besonderen Bedürfnissen optimal in Einklang zu bringen ist, hat das Haus St. Josef am Inn unter Beweis gestellt: Bei dem bundesweiten Wettbewerb „Klasse Wäsche“, der von der gleichnamigen österreichischen Informationsplattform durchgeführt wurde, holte sich die Innsbrucker Einrichtung überzeugend den 1. Platz in der Kategorie Senioren- und Pflegeheime. Unter den Bewerbern waren zahlreiche Heime sowie Hotels mit hauseigener Wäscherei.

„Mit unserer Lehr- und Lernwäscherei wurde eine Einrichtung ausgezeichnet, die einerseits Arbeitsplätze und Ausbildung schafft, und andererseits Verantwortung gegenüber der Gesellschaft übernimmt. Behinderte Menschen zu integrieren und mit ihnen hervorragende Dienstleitungen zu erzielen, das ist eine Herausforderung, die dem Haus St. Josef am Inn mit seinem Wäschereikonzept gelungen ist. Darüber freuen sich natürlich auch unsere Hausbewohner, die sich in sauberer Kleidung wohlfühlen – ein optimales Ergebnis für alle Beteiligten“, zeigt sich Christian Juranek, Geschäftsführer des Innsbrucker Senioren- und Pflegeheimes sichtlich erfreut.

Die eigene Kleidung in Sauberkeit zu tragen gehört für den Haus St. Josef am Inn Geschäftsführer zu jenen Merkmalen in einem Heim, welche die Achtung vor der Würde eines pflegebedürftigen Menschen in besonderer Weise zum Ausdruck bringen. „Ich danke vor allem den Menschen mit besonderen Bedürfnissen, die das tolle Ergebnis für die Bewohner erzielt haben und freue mich mit ihnen“, so der Geschäftsführer bei der Verleihung. Der Preis wurde in Form einer Urkunde und einer Trophäe im Beisein von Vertretern der Tiroler Lebenshilfe sowie der Initiatoren von „Klasse Wäsche“ von den Mitarbeitern und Heimbewohnern am Montag, den 16. Juni 2014, im Haus St. Josef am Inn feierlich entgegengenommen.

Lehr- und Lernwäscherei als integratives Erfolgskonzept

Foto: Klasse Wäsche / A. Kolarik

Christian Juranek (Geschäftsführer Haus St. Josef am Inn, vorne) und Simon Meinschad (Geschäftsführer Hollu) freuen sich gemeinsam mit dem Team der Lehr- und Lernwäscherei über den Erfolg. Foto: Klasse Wäsche / A. Kolarik

Um die Qualität der Wäscheversorgung für die Hausbewohnerinnen und Hausbewohner zu sichern, wurde im Haus St. Josef am Inn dieser besondere Weg gewählt: In Kooperation mit der Tiroler Lebenshilfe begann man im Jahre 2002 aus der hauseigenen Heimwäscherei eine Lehr- und Lernwäscherei zu schaffen, in der auch geistig behinderte Menschen eine Aufgabe finden. „In diesem Umfeld wird eine optimale Wäscheversorgung alleine schon deshalb gewährleistet, weil ein Lehr- und Lernbetreib die Mitarbeiter optimal ausbildet und für zukünftige Herausforderungen vorbereitet. Davon profitieren die Heimbewohner, aber auch jene Menschen, die es heute am Arbeitsmarkt besonders schwer haben“, weist Juranek auf die Wichtigkeit des gesellschaftspolitischen Anliegens hin. „Wer soll für diese Menschen Verantwortung übernehmen, wenn nicht wir als Heimträger?“, ist sich Juranek seiner sozialen Verantwortung gegenüber der Gesellschaft bewusst.

Kooperation mit der Lebenshilfe Tirol

Eine Expertenjury, bestehend aus Vertretern des Fachverbandes Hotellerie in der Wirtschaftskammer Österreich, des Bundesverbandes der Alten- und Pflegeheime Österreichs sowie der W.H.U, Laboratorium für Wasser, Hygiene und Umwelt, war gerade von diesem besonderen Weg, den das Haus St. Josef am Inn beschreitet, angetan.

Auch die Präsidentin der Lebenshilfe Tirol, Gerhild Murauer, bezeichnet die Zusammenarbeit als vorbildlich: „Das Wäschereiteam im Haus St. Josef bietet vielen Menschen mit Behinderung ein wichtiges Lernfeld. In dieser Zusammenarbeit haben Menschen die Chance, ihre Potentiale zu entfalten und über sich hinauszuwachsen. Ich gratuliere daher dem Wäschereiteam zum Wäsche-Preis und freue mich, dass es seit 12 Jahren Menschliches möglich macht.“

Für die Zukunft wünscht sich Haus St. Josef am Inn Geschäftsführer Christian Juranek, dass sich auch andere Häuser diesem besonderen Anliegen annehmen. „Mit unserer Lehr- und Lernwäscherei haben wir eine Win-Win-Situation geschaffen, zu der wir ermutigen möchten. Auf diesem Wege sollen mehr Arbeitsplätze für behinderte Menschen ins Leben gerufen werden und weitere Bewohnerinnen und Bewohner in Senioren- und Pflegeheimen von deren Einsatzfreude profitieren.“

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