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Ein junger Mensch, der nach seiner Diplomausbildung in den Pflegeberuf startet, erhält ein Bruttomonatsgehalt von durchschnittlich 2.400 Euro. „Das ist gutes Geld für einen sicheren Arbeitsplatz, aber das Pflegepersonal in den Altenheimen sowie Sozial- und Gesundheitssprengeln verdient derzeit im Schnitt weniger als ihre Kollegenschaft in den Spitälern“, erläuterten Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg und Günter Fankhauser als Vizepräsident des Tiroler Gemeindeverbandes (TGV) nach den Verhandlungen von heute Dienstag: „Unser vorrangiges Ziel ist es für alle PflegerInnen und Pfleger in Tirol ähnlich attraktive Arbeitsbedingungen zu schaffen.“

In der TGV-Geschäftsstelle in Innsbruck hatte zuvor unter Vorsitz von TGV-Vizepräsident Fankhauser und LR Tilg ein mehrstündiges Gespräch mit den Obleuten der Bezirkskrankenhäuser und den PersonalvertreterInnen des Pflegepersonals stattgefunden. Die  ursprüngliche Forderung der BetriebsrätInnen nach einer generellen Entgelterhöhung von 20 Prozent ist für die Gemeindeverbände und den Orden der Barmherzigen Schwestern in Zams als Betreiber der Bezirkskrankenhäuser nicht nachvollziehbar: Im Österreich-Vergleich werden in Tirol die dritthöchsten Pflegegehälter bezahlt.

Sehr viel Verständnis wird aber Forderungen nach Verbesserung einzelner Arbeitsbedingungen in der Pflege in den Tiroler Spitälern entgegengebracht. Ein Sabbatical würde den MitarbeiterInnen eine bessere work-life-Balance ermöglichen. Eine andere Maßnahme wären fixe Fortbildungstage für das Personal. Auch Ersatzkräfte bei längeren Ausfällen bereit zu stellen erscheint als weiterführende Vereinbarung mit dem Betriebsrat sinnvoll und machbar. Das gilt auch für die Forderung nach der Antwortpflicht des Vorgesetzten innerhalb einer bestimmten Frist für die angefragte Urlaubsregelung.

„Der intensive Gedankenaustausch mit den Vertretungen des Pflegepersonals hat uns auf einige Maßnahmen aufmerksam gemacht, wie der einzelne Arbeitsplatz attraktiver gestaltet werden kann. Diese Maßnahmen gilt es sorgfältig zu bewerten und die notwendigen Änderungen in den Krankenhäusern vorzunehmen“, schließen LR Tilg und TGV-Vizepräsident Fankhauser.

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