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Land Tirol fördert einheitliche IT-Lösung

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Pflegelandesrat Bernhard Tilg präsentiert gemeinsam mit Gemeindeverbandspräsident Ernst Schöpf (re.) und GemNova-Geschäftsführer Alois Rathgeb (li.) die neue Softwarelösung für die Smartphones der MitarbeiterInnen der mobilen Pflege in Tirol. Foto: Land Tirol/Schwarz

Heuer bricht ein neues Zeitalter für die mobile Pflege in den Tiroler Sozial- und Gesundheitssprengeln an: Bereits die ersten MitarbeiterInnen, die pflegebedürftige Menschen zu Hause betreuen, wurden einheitlich mit einer App ausgestattet: Dieses Programm für ihr Smartphone ermöglicht eine noch effizientere Dienst- und optimierte Tourenplanung. Fällt etwa ein Termin aus, wird augenblicklich über die App im Mobiltelefon informiert. Keine leeren Kilometer werden gefahren, keine Zeit geht verloren. Zugleich wird die Pflegequalität verbessert: Über diese App können die aktuellsten Informationen über eine Klientin und einen Klienten vollständig vor Ort abgerufen werden. Im Sinne eines lückenlosen und schnellen Informationsflusses werden die bei der häuslichen Pflege erbrachten Leistungen ebenso mobil über das Smartphone eingegeben. Dieser Datenverkehr erfolgt ausschließlich in einem besonders gesicherten Netz.

„Das Land unterstützt diese bis 2018 tirolweit umgesetzte Lösung für die Sozial- und Gesundheitssprengel sowie die Sozialvereine in Innsbruck mit insgesamt 1,3 Millionen Euro. Damit erfährt die Pflegeoffensive des Landes eine hochwirksame elektronische Unterstützung: Einerseits wird die Pflegequalität durch verbessertes Eingehen auf die Wünsche und Anforderungen der zu betreuenden Menschen weiter erhöht, andererseits werden die Arbeitsbedingungen in der Pflege erleichtert“, berichtet Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg.

Im Zuge der Umstellung wurde auf die Kompatibilität der neuen Software mit der elektronischen Gesundheitsakte ELGA geachtet, die heuer in Wien und in der Steiermark startete. So können im Bedarfsfall pflegerische und medizinische Informationen mit Heimen, Ordinationen oder Spitälern ausgetauscht werden. Mit der Landesförderung sind die Investitionskosten wie Softwarelizenzen, Schulung und Projektbegleitung gedeckt. Die notwendigen Investitionen in Hardware sowie der laufende Betrieb werden von den Organisationen aus dem laufenden Budget getragen. Die Gesamtaufwendungen für die mobile Pflege betragen in Tirol 2015 rund 43 Millionen Euro: Davon übernehmen das Land 20,5 Millionen Euro, die Tiroler Gemeinden elf Millionen Euro und die KlientInnen mittels Selbstbehalt über zehn Millionen Euro. Im Jahr 2010 belief sich der Gesamtaufwand noch auf 26 Millionen Euro.

Auch die Tiroler Gemeinden gewinnen der neuen einheitlichen Lösung nur gute Seiten ab. Gemeindverbandspräsident Ernst Schöpf stellt klar: „Die ersten Sprengel wurden bereits damit ausgerüstet. Die Rückmeldungen aus den Sprengeln Westliches Mittelgebirge, Landeck-Zams-Schönwies, Mieminger Plateau, Untere Schranne, Kirchberg, Hopfgarten Brixen-Westendorf und Wörgl fallen äußerst positiv aus. Wir sehen uns darin bestätigt, diese Zeit und Kosten sparende Software in den nächsten drei Jahren flächendeckend in ganz Tirol einzuführen. Das ist eine wirklich innovative Serviceleistung für unsere Gemeinden.“ In der mobilen Pflege betreuen in Tirol derzeit 1.600 MitarbeiterInnen 11.000 KlientInnen im Rahmen von 900.000 Leistungsstunden jährlich.

Alois Rathgeb ist Geschäftsführer der im Eigentum des Gemeindeverbandes stehenden GemNova. Diese auf kommunale Angelegenheiten spezialisierte Gesellschaft begleitete die Ausschreibung der Software für die häusliche Pflege: Der Zuschlag ging an ein einheimisches Unternehmen, das Speziallösungen für mobile Einsatzkräfte anbietet. GemNova ist für das Projektmanagement bis 2018 verantwortlich. „Gemeinsam mit den Fachleuten des Landes, der Sprengel und der mobilen Pflege wurde ein Tirol-Standard definiert, um alle spezifischen Anforderungen zu berücksichtigen, etwa im Hinblick auf die Abrechnung der Pflegeleistungen“, so Rathgeb. Die neue Software ermögliche durch ihren einheitlichen Standard auch einen Know How-Transfer zwischen den einzelnen Organisationen.

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