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Foto: BSVT

Foto eines Langstockes im Einsatz auf der Straße. Foto: BSVT

Am 15. Oktober ist Tag des weißen Stockes. Der Gedenktag wurde 1964 vom damaligen US-Präsidenten Lyndon B. Johnson als „Tag des weißen Stockes“ ins Leben gerufen und 1969 von den Vereinten Nationen zum internationalen Tag proklamiert. Er erinnert an die zentrale Bedeutung des Blindenstockes und an die besonderen Bedürfnisse blinder und hochgradig sehbehinderter Menschen. Der BSVT hat sich zum 50-jährigen Bestehen des Tages unter dem Titel „Fein-gefühlt“ etwas Besonderes einfallen lassen und kooperiert mit den Tiroler Landesmuseen.

Der weiße Stock

Er ist ein Verkehrsmittel und alternativ zur Blindenschleife, die am Arm getragen wird, die gesetzliche Kennzeichnung einer blinden oder stark sehbehinderten Person. Der Stock wurde 1930 von der französischen Aristokratin Guilly d`Herbement, die selbst nicht betroffen war, als Schutz- und Erkennungszeichen für blinde Menschen erfunden. Doch erst Jahrzehnte später wurde in den USA der Langstock entwickelt und mit ihm verschiedene Techniken, um sich mit seiner Hilfe sicher und selbständig zu orientieren und zu bewegen. (Siehe Foto anbei). „Das Orientierungs- und Mobilitätstraining mit dem weißen Stock gehört bis heute zu den grundlegendsten und wichtigsten Schulungen, die blinden und sehbehinderten Menschen das Alltagsleben erleichtern. Sie erhalten dadurch einen größtmöglichen Bewegungsradius, was ihnen mehr Selbstbestimmung ermöglicht“, so Klaus Guggenberger, Obmann des BSVT. Heute gibt es den weißen Stock in verschiedenen Ausführungen als Falt-, Tast- oder als Langstock, wobei der Langstock der mit Abstand am öftesten verwendete ist und mittlerweile einteilig, mehrteilig, faltbar, teleskopierend, aus Metall, Glasfiber, Karbonfiber erhältlich ist. Auch die Tastspitzen sind heute je nach Bedarf und Geschmack in unterschiedlichen Ausführungen erhältlich.

2014: Kultur inklusive! Österreichweit

Der diesjährige Gedächtnistag steht österreichweit unter dem Motto „Kultur inklusive!“. Am 15.10. wird im Kunsthistorischen Museum Wien das „Lesetasthörbuch“ vorgestellt, bei dem der BSVÖ Kooperationspartner ist, sowie eine barrierefreie Führung in der Gemäldegalerie angeboten. Am 16.10. führt der Blinden- und Sehbehindertenverband Wien, Niederösterreich, Burgenland im Naturhistorischen Museum durch den Blindenpfad.

Beginnend mit dem 26.10. lädt das Tiroler Volkskunstmuseum in Kooperation mit dem Blinden- und Sehbehindertenverband Tirol zur speziell konzipierten Führung „Fein-gefühlt“. Eingeladen sind sowohl blinde und sehbehinderte Menschen, als auch sehende MitbürgerInnen, die mittels Simulations- oder Dunkelbrille sowie mit Blindenstock oder Begleitung die Führung erleben können.

„Fein-gefühlt“

Erster Termin: Sonntag, 26. Oktober 2014

Zeiten: 13:30 Uhr und 16:00 Uhr.

Ort: Tiroler Volkskunstmuseum, Universitätsstraße 2, 6020 Innsbruck

Eintritt frei, Führung frei

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