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Menschen mit geistiger Behinderung werden zunehmend älter. Um für diese Personengruppe im Alter weiterhin eine hohe Lebensqualität zu gewährleisten, müssen entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen werden. Das Soziale Zentrum St. Josef in Mils ist sich dieser Situation schon seit langem bewusst und hat sich zu einem landesweit wichtigen Erfahrungsträger entwickelt.

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Foto: Soziales Zentrum St. Josef

Das Soziale Zentrum St. Josef setzt sich als sozialer Dienstleistungsanbieter der Behindertenhilfe Tirol seit vielen Jahren mit der Situation von alternden Menschen mit geistiger Behinderung auseinander.

Für betreuende Angehörige, die für ihre älter werdenden Kinder bzw. Verwandten mit geistiger Behinderung eine geeignete Wohnform mit Beschäftigungs- und Freizeitmöglichkeiten suchen, stellt das Soziale Zentrum St. Josef somit ein wichtiger Ansprechpartner dar. Hier finden sie entsprechende Rahmenbedingungen und eine professionelle Begleitung und Pflege mit besonderem Augenmerk auf die persönlichen Bedürfnisse der betroffenen Personen.

Hausleiter Matthias Walter legt großen Wert auf eine individuelle Begleitung und eine altersentsprechende Förderung der Menschen mit geistiger Behinderung, um vorhandene Fähigkeiten so lange wie möglich zu erhalten. „Das Sichern vorhandener Fähigkeiten sowie das Aufzeigen von neuen Betätigungsfeldern beeinflussen wesentlich das Wohlbefinden unserer KlientInnen“, so Matthias Walter.

Das kontinuierliche Trainieren alltagspraktischer Fähigkeiten mit der damit verbundenen Stärkung des Selbstwertgefühls hat hohe Priorität im Sozialen Zentrum St. Josef. Darüber hinaus gibt es ganz spezifische Angebote zum Erhalt der Denk- und Merkfähigkeit älterer Personen, die durch spielerische Methoden zudem viel Freude bereiten. Die neueste Errungenschaft ist ein Cafe speziell für ältere Menschen mit hohem Hilfebedarf. An zwei Tagen in der Woche ist dieses für die SeniorInnen des Hauses geöffnet. Neben unterstützten Begleitangeboten durch engagierte MitarbeiterInnen sind es die KlientInnen selbst, die größere und kleinere KellnerInnen-Aufgaben übernehmen. Zur Überwindung kommunikativer Barrieren sind die MitarbeiterInnen in unterstützter Kommunikation geschult: Das gesprochene Wort wird durch einfache Gebärden oder Bilder unterstützt bzw. ersetzt.

Bei anstehenden „Pensionierungen“ von älteren KlientInnen wird langfristig ein behutsamer Übergang vom Arbeitsbereich in den Ruhestand vorbereitet. Besonders wichtig ist der rechtzeitige Aufbau sozialer Kontakte außerhalb der Arbeit. „Wenn älterer KlientInnen bei der Entscheidung und Gestaltung ihres Pensionsantrittes aktiv mitenscheiden können, erleben sie ihr anschließendes Rentnerleben wesentlich positiver“, so Carla Richtmann als zuständige Pflegedienstleiterin.

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