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LRin Baur: „Jede misshandelte Frau ist eine zuviel“

Foto: Land Tirol/Reichkendler

Setzen ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen v.l.: Karin Hüttemann, BRin Anneliese Junker, LRin Christine Baur und Gabi Plattner. Foto: Land Tirol/Reichkendler

„Gewalt gegen Frauen gibt es leider überall. Obwohl diese Problematik heutzutage gesellschaftlich wahrgenommen und kritisiert wird, sind wir von einer gewaltfreien Welt für Frauen und Mädchen noch weit entfernt. Jede Frau und jedes Mädchen, das misshandelt oder missbraucht wird, ist eine zuviel“, stellt Frauenlandesrätin Christine Baur klar. Aus diesem Grund soll in den „16 Tagen gegen Gewalt“, der Zeit zwischen dem 25. November – dem Internationalen Gedenktag für die Opfer von Gewalt an Frauen und Mädchen – und dem 10. Dezember – dem Internationalen Tag der Menschenrechte – das Thema Gewalt gegen Frauen in das Bewusstsein der Menschen gerückt werden. Heuer liegt dabei der Fokus auf sexualisierter Gewalt.

Besonderer Schutz für Frauen und Mädchen mit Behinderung

Da die Schicksale der von Gewalt betroffenen Frauen und Mädchen sehr unterschiedlich sind, braucht es auch eine individuelle Betreuung. Oft kommen noch verschärfende Faktoren zu der bereits dramatischen Situation hinzu. „Mädchen mit Behinderungen erleben in ihrer Kindheit und Jugend zwei- bis dreimal so häufig sexuelle Gewalt wie Mädchen ohne Behinderungen“, zeigt Gabi Plattner vom Tiroler Frauenhaus auf. Die Spirale der Gewalt bleibt für die Betroffenen oft auch im Erwachsenenalter bestehen: „Erwachsene Frauen mit Behinderungen erleben doppelt so häufig wie nichtbehinderte Frauen körperliche Gewalt, gehörlose Frauen und Frauen mit psychischen Beeinträchtigungen sind besonders stark betroffen“, betont Plattner. Da die Erfahrung zeigt, dass Mädchen und Frauen mit Behinderungen unzureichend vor allen Formen von Gewalt geschützt sind, brauche es niederschwellige und barrierefreie Schutz- und Unterstützungsangebote, so Plattner. Auch müsse die Sensibilität für verletzende Situationen bei der Pflege und Unterstützung, vor allem auch bei Kindern mit Behinderungen verbessert werden.

 

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