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1. öffentliche Sitzung des Monitoringausschusses für die Rechte von Menschen mit Behinderung

monitoringausschuss tirol

Der Monitoringausschuss bei der konstituierenden Sitzung im Jänner. Foto: Land Tirol/Reichkendler

Am 1. Juli ab 14 Uhr findet im Großen Saal des Landhauses in Innsbruck die erste öffentliche Sitzung des Monitoringausschusses für die Rechte von Menschen mit Behinderung statt. Dort sollen die Anliegen der Betroffenen bzw. Interessierten erörtert werden. Dieses 16-köpfige Gremium nahm Anfang des Jahres seine Arbeit auf und erfüllt damit den Auftrag der von Österreich ratifizierten UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen, wonach in Bund und Ländern ein so genannter „unabhängiger Mechanismus“ geschaffen werden muss, der die Umsetzung der Behindertenrechtskonvention überwacht.

Rechte von Menschen mit Behinderungen fördern, schützen und gewährleisten

Der Monitoringausschuss befasst sich mit allen Themen im Bereich Behinderung, die das Land Tirol und die Gemeinden betreffen. Zusammengesetzt ist das Gremium aus ehrenamtlichen Mitgliedern, die einerseits als Menschen mit Behinderungen, aber auch als Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft und Lehre sowie aus dem Bereich der Menschenrechte einen besonderen Bezug zu dieser Thematik haben.

Staatenprüfung ergab Nachholbedarf

„Österreich muss alle vier Jahre den Vereinten Nationen einen Bericht vorlegen. Darin sind die Maßnahmen und Fortschritte, die im Hinblick auf die UN-Konvention getroffen wurden, anzuführen“, informiert Soziallandesrätin Christine Baur. Im September 2013 fand die erste Staatenprüfung von Österreich in Genf statt, bei der sich herausgestellt hat, dass in Österreich noch viel zu tun ist, um eine gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen sicherzustellen. „Vor allem die Inklusion statt der Integration muss mehr vorangetrieben werden“, berichtet Baur. Des Weiteren muss neben anderen Maßnahmen ein Augenmerk auf Beratungseinrichtungen für Frauen und Mädchen mit Behinderung gelegt werden. Gelobt wurden von der UN unter anderem das Einsetzen des Monitoringausschusses sowie die Etappenpläne zur Barrierefreiheit von Gebäuden.

Eine Maßnahme, die Tirol im Rahmen der UN-Konvention für Menschen mit Behinderung umsetzt, sind Text in der „Leicht-Lesen-Version“. Leichte Sprache ist eine speziell geregelte sprachliche Ausdrucksweise, die auf besonders leichte Verständlichkeit abzielt, um Menschen mit geringer sprachlicher Kompetenz das Verstehen von Texten zu erleichtern.

Hier ein Beispiel, wie der vorhergehende Text in der Leicht-Lesen-Version aussehen könnte:

Die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen sagt,
dass in den Staaten viele Dinge passieren müssen,
damit es Menschen mit Behinderungen besser geht.

In Tirol gibt es daher seit Beginn dieses Jahres
einen Monitoring-Ausschuss.
Dieser überwacht,
dass in Tirol die UN-Konvention umgesetzt wird.

Wir machen jedes Jahr öffentliche Sitzungen.
In diesen Sitzungen hat die Tiroler Bevölkerung die Möglichkeit,
dem Monitoring-Ausschuss ihre Anliegen zu sagen.

Bei dieser 1. öffentlichen Sitzung informieren wir Sie
über die Arbeit des Monitoring-Ausschusses
und Sie können dazu Fragen stellen.

Im letzten Jahr hat die UNO gesagt,
was in Österreich noch alles gemacht werden muss.
Diese Empfehlungen gelten teilweise auch für Tirol.
Darüber möchten wir im 2. Teil unserer Sitzung sprechen.
Sie können uns dazu sagen,
was in Tirol geändert werden muss oder aber auch was gut läuft.

Die Empfehlungen der Vereinten Nationen für Österreich sind auf der Internetseite von  „bizeps“   in deutscher Sprache und in „Leicht-Lesen“-Version veröffentlicht.

Mitglieder des Tiroler Monitoringausschusses:
Vorsitz: Isolde Kafka, Anna Strobl
HauptvertreterInnen: Volker Schönwiese, Gregor Heißl, Ernst Schwanninger, Monika Mück-Egg, Marija Zivkovic, Monika Rauchberger, Otto Westreicher StellvertreterInnen: Patrizia Egger, Andreas Thomas Müller, Christine Riegler, Paul Steixner, Anton Klotz, Harald Huter, Kaspar Modersbacher
Geschäftsstelle: Cornelia Atalar

Auskünfte: Servicestelle Gleichbehandlung und Antidiskriminierung
www.tirol.gv.at/gleichbehandlung

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