sobup.at

Vor-Ort-Begutachtung für Bachelor-Studium in Gebärdensprachdolmetschen mit positivem Ergebnis

Im Oktober 2020 soll an der fh gesundheit in Innsbruck erstmalig der FH-Bachelor-Studiengang Gebärdensprachdolmetschen starten – vorbehaltlich der Akkreditierung durch die zuständige Qualitätssicherungsbehörde AQ Austria in Wien. Verläuft alles nach Plan, nehmen in Innsbruck erstmalig 25 Studierende ihr Studium in Gebärdensprachdolmetschen auf. Die fh gesundheit ist nun der positiven Akkreditierung einen wesentlichen Schritt näher gerückt, denn der sogenannte „Vor-Ort-Besuch“ der GutachterInnen brachte ein durchwegs positives Ergebnis. Eine Bewerbung für das neue Bachelor-Studium ist bis 30. April möglich.

Damit gehörlose Mitmenschen ohne Kommunikationsbarrieren als vollwertige Mitglieder unserer Gesellschaft an Aktivitäten in sämtlichen Lebensbereichen teilnehmen können, braucht es eine sensible Unterstützung in Form von GebärdensprachdolmetscherInnen. Alleine in Tirol leben derzeit ca. 750 Gehörlose, die von 10 DolmetscherInnen betreut werden. Der Bedarf nach mehr DolmetscherInnen für die österreichische Gebärdensprache ist somit groß. Mit dem Bachelor-Studium würde dadurch in Österreich erstmals der Mangelsituation mit einer Ausbildung auf Fachhochschulniveau entgegengewirkt werden.

Der eintägige „Vor-Ort-Besuch“ durch vier von der AQ Austria beauftragten GutachterInnen ist ein wesentlicher Schritt im notwendigen Bewilligungsverfahrens eines Studienganges und immer sehr bedeutsam für einen positiven Beschluss durch die Akkreditierungsbehörde. Für das neue Studium wurden alle Beurteilungskriterien mit einem positiven Ergebnis durch die ExpertInnen bewertet.

„Uns ist es gelungen, durch einen innovativen, gut abgestimmten Antrag die GutachterInnen davon zu überzeugen, dass wir ab Herbst ein sehr wichtiges, dringend notwendiges Studium in Gebärdensprachdolmetschen anbieten wollen“, meint dazu Mag. Walter Draxl, MSc, Geschäftsführer und Kollegiumsleiter der fh gesundheit. Eine besondere Unterstützung bot die Anwesenheit von Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg, der den Finanzierungsbeschluss seitens der Tiroler Landesregierung, „druckfrisch“ mitbrachte und den GutachterInnen überzeugend den mehr als Tirol weiten Bedarf an entsprechend ausgebildeten AbsolventInnen dieses neuen Studiums darlegte.

Während des sechssemestrigen Studiums eignen sich die Studierenden genau jene Kompetenzen an, die sie für ihre professionelle Berufsausübung als GebärdensprachdolmetscherIn benötigen. Neben übersetzerischem Fachwissen in der österreichischen Gebärdensprache für die zentralen Lebensbereiche Arbeit, Bildung und Gesundheit gehören auch Behördengänge und politische Settings zum abwechslungsreichen Tätigkeitsfeld der begehrten DolmetscherInnen. Darüber hinaus engagieren sich AbsolventInnen auch als Sprach- und KulturvermittlerInnen im Rahmen von Aktivitäten in diversen Vereinen und Verbänden. Das erforderliche Hintergrundwissen zu den Besonderheiten der Gehörlosenkultur und -gemeinschaft vermitteln dazu zahlreiche Lehrveranstaltungen im Studiengang.

Weitere Informationen unter www.fhg-tirol.ac.at

Categories: Aktuelles